Sonntag, 9. Juni 2013

Zottels Geburtstagsüberraschung


Heute an meinem Geburtstag bin ich vor lauter Freude noch früher aufgestanden als sonst. Ich habe gleich damit angefangen, die Servietten für die Kaffeetafel zu falten, denn schließlich soll sich keiner meiner Gäste mit der Hand den Mund abwischen müssen. Das ist nämlich nicht fein und passt schon gar nicht zu den tollen Torten, Macarons und Cupcakes, die uns Monsieur Toddier liefern wird.
Schöne Servietten zu leckeren Torten

Gerade hatte ich an den Super-Pâtissier gedacht, schon klingelte es und ich war gespannt, wie all die Leckereien aussehen würden.  Doch zu meiner Überraschung war es Uwe, der vor der Tür stand. Das hat mich sehr verwundert, denn er war wie alle anderen für 15 Uhr eingeladen und nicht für vormittags. Er hat mir ganz herzlich zum Geburtstag gratuliert und dann gesagt: „Zottel, ich habe  als Überraschung noch jemanden mitgebracht.“ Oh je, Uwe hat eine neue Freundin, die er uns jetzt vorstellen will, ging es mir durch den Kopf. Um ehrlich zu sein, darauf war ich gar nicht scharf, denn seine letzte Angebetete war nicht sehr unterhaltsam. Sie konnte nur einen Satz: „Oh, das ist aber interessant.“ Damit kommentierte sie alles, was gesagt wurde. Das ist wie bei Facebook, wenn jemand nie etwas selbst postet, sondern immer nur auf „Like“ klickt. Doch ich schweife ab. Wo war nun seine Neue? Ich sah niemanden. Doch Uwe stellte erst mal umständlich seinen Rucksack ab und kramte darin herum. Aha, nun sucht er mein Geschenk, dachte ich bei mir. Und dann zog er hervor, was mir sehr vertraut war und was ich mir mehr als alles andere gewünscht hatte. Ich traute meinen Augen nicht. Es war Heinrich, mein Zwillingsbruder, von dem man mich vor vielen Jahren auf so grausame Weise getrennt hatte. Da war ich sprachlos, was bei mir eher selten passiert. Doch dann gab es kein Halten mehr und Heinrich und ich haben uns erst einmal ganz innig umarmt und festgehalten. 
Zottel und Heinrich
 
Nun habe ich aber viele Fragen: Wie kam Heinrich zu Uwe? Wo hatten sich die beiden getroffen? Wo hatte Heinrich die ganze Zeit gelebt? War es ihm gut gegangen? Darauf brauche ich jetzt ganz dringend Antworten, noch bevor meine Gäste zum Kaffeetrinken kommen. Und darum, meine lieben Leser, verabschiedet sich ein überglücklicher Zottel für heute. Von meinem Geburtstag und von Heinrichs Schicksal berichte ich ein anderes Mal. 
Zottel und Heinrich - jetzt und für immer unzertrennlich