Unser Geburtstag naht |
Am 9. Juni haben
mein Bruder und ich Geburtstag. Nun muss mir schnell ein passendes Geschenk für
Heinrich einfallen. Da er das Kochen so liebt, hatte ich an Grillspieße
gedacht, denn schließlich beginnt gerade die Saison. Oder auch ein schönes
scharfes Messer wäre ideal. Denn das hört man von Köchen immer wieder, auf ein
gut schneidendes Messer kommt es an.
Irgendwie hatte
ich diese Gedanken wohl vor mich
hingemurmelt, denn plötzlich geschah, was hier sonst nie passiert, Zottelinchen, die sonst nur stumm Pirouetten tanzt, sprach zu mir, und das gar nicht so knapp, dafür umso aufgeregter:
„Zottel, das kannst du nicht machen! Spitze, schneidende oder scharfe Gegenstände darf man nicht verschenken.
Das zerstört die Freundschaft. Und das willst du doch wohl nicht
riskieren?“ Nein, das wollte ich
keinesfalls riskieren, denn schließlich liebe ich meinen Bruder, auch wenn wir
manchmal anderer Meinung sind. Ich erinnere mich noch daran, wie aufgeregt und
ängstlich ich war, als er seine Augenoperation hatte. War ich da froh, als
alles gutgegangen war!
Vielleicht sollte ich ihm eine schöne Küchenwaage schenken, damit er nicht das Maß der Dinge verliert. Doch gute Küchenwaagen sind nicht ganz billig. Und schon meldete sich wieder Zottelinchen zu Wort: „Dein Bruder kocht doch auch gar nicht so gern. Er berauscht sich an den Rezepten und lässt kochen, in seiner Fantasie und manchmal auch in der Wirklichkeit. Schenk ihm doch ein Kochbuch.“
Vielleicht sollte ich ihm eine schöne Küchenwaage schenken, damit er nicht das Maß der Dinge verliert. Doch gute Küchenwaagen sind nicht ganz billig. Und schon meldete sich wieder Zottelinchen zu Wort: „Dein Bruder kocht doch auch gar nicht so gern. Er berauscht sich an den Rezepten und lässt kochen, in seiner Fantasie und manchmal auch in der Wirklichkeit. Schenk ihm doch ein Kochbuch.“
Ich überlegte,
wie viele Kochbücher er wohl schon hat, und fragte mich, ob er sich über ein
weiteres noch freuen könnte. Neulich hatte ich eines entdeckt, das wirklich
sehr schön war. Es heißt: Herr Grün kocht. Und wenn Herr Grün das hält, was sein
Name verspricht, dann bringt er eine große Portion Hoffnung mit. Also könnte
ich Heinrich Hoffnung schenken. Was für eine großartige Idee! Ich kam mir
gerade sehr philosophisch vor, doch nun mischte sich auch noch Gustav ein, der
coachende Unternehmer: „Geh doch in den Gewürzeladen bei Euch um die Ecke und
kaufe ihm dort was Schönes, vielleicht Salz aus Persien in einer sehr schicken
Mühle. Das gibt es schon für wenig Geld und man findet es nicht überall. Wenn
du ihm allerdings zeigen willst, dass du ihn liebst, dann schenke ihm was
Süßes, die leckeren Baci aus Perugia. Du weißt doch, wie es in der Werbung
heißt: „Guten Freunden schenkt man gern ein Küsschen.“
… und seinem
Bruder eben Baci, ging es mir durch den Kopf. Genau das werde ich machen. Ich gehe jetzt gleich los und kaufe ihm die leckeren Baci. Und wenn er ein
wirklich lieber Bruder ist, dann schenkt er mir eines zurück.