Dienstag, 21. August 2012

Urlaub in Ligurien mit Maria und viel Pasta

Ich war zum ersten Mal im Urlaub. Mit Maria war ich in Ligurien, bei ihren Eltern. Meine ständigen Leser erinnern sich, Maria braucht noch sehr viel Ruhe nach ihrem Burnout. Und was läge da näher, als zu den Eltern zu reisen und sich verwöhnen zu lassen?! Für mich war es in mehrfacher Hinsicht eine tolle Sache. Eine Woche zusammen mit der schönen Maria! Außerdem bin ich zum ersten Mal geflogen. Beim Durchleuchten auf dem Band wurde ich auch nicht in Marias Rucksack entdeckt, denn ich habe ja keinen Knopf im Ohr. Tja, ist halt manchmal ein Vorteil, wenn man nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wird. Mal so im übertragenen Sinne gedacht. Glück hatten wir auch den ganzen Flug über, eine wunderbare Sicht, als es über die Alpen ging und auch als der Flieger in Nizza zur Landung ansetzte. Die klitzekleinen Boote auf dem glitzernden Mittelmeer wurden immer größer und stellten sich als tolle Yachten heraus. Von Nizza sind wir mit dem Zug bis San Remo gefahren. Dann war es auch nicht mehr weit bis in das Dorf von Marias Eltern. Sie haben uns sehr herzlich empfangen, Maria vor allem. Bei mir haben sie erst etwas erstaunt geguckt. War ja nicht von langer Hand geplant, dass ich mitkomme.

Doch der Überraschungsgast hat sich schnell nützlich und damit beliebt gemacht. Marias Mutter habe ich bei der Pastazubereitung für den Alimentari geholfen. Jetzt kann ich kleine Cappelletti formen und auch den Knoten in die Farfalle machen. Ja, das hätte nun wieder keiner von mir gedacht, Zottel und feinmotorische Tätigkeiten! Während unseres Aufenthalts gab es täglich Pasta, das habe ich genossen, denn damit ist zu Hause wieder basta. Nur mit den Spaghetti kam ich nicht gut klar. Entweder hatte ich zu viele auf die Gabel gerollt oder sie flutschten mir wieder herunter. Kein Wunder, dass man sie im Persischen fremde Fäden nennt. Die Iraner haben den Durchblick. Das ist ein bisschen so, wie Reis mit Stäbchen essen und auf Kosmopoliten machen, da geht man auch hungrig vom Tisch. Und das ließen Marias Eltern natürlich nicht zu. Die nächsten Tage gab es Penne, Rigatoni und auch leckere Ravioli, alle natürlich hausgemacht. Ich wurde ganz schön genudelt. 

Wir haben zwar viel gegessen, aber nicht nur. Manchmal sind wir auch mit Giovanni, das ist Marias Vater, in seinem Fiat Fiorino durch die Gegend gefahren. Er hat diese Ausflüge meistens mit Einkäufen bei den Bauern verbunden. Und so gab es immer was Leckeres, das wir nach Hause brachten. Das einzige Handicap war die Sprache. Leider kann ich ja nur ein paar Worte Italienisch und die arme Maria musste immer dolmetschen. Ich weiß nicht, aber ich habe den Eindruck, in Italien spricht man sehr viel und schnell. 

Und so schnell wie die Worte flogen auch die Tage dahin. Nun bin ich seit Sonntag wieder im hohen Norden. Die Sonne habe ich mitgebracht und viele schöne Erinnerungen. Als Begrüßungsessen hatte mich Cara vor die Wahl gestellt, Minestrone oder Mozzarella mit Tomaten. Da es so warm war, habe ich mich für Mozzi entschieden. Und wie ich da so auf die Packung gucke, entdecke ich, dass die Italiener wunderbare, einfühlsame und auch dankbare Menschen sind. Sie haben – wohl weil ich so fleißig geholfen und einen guten Eindruck hinterlassen habe –  doch tatsächlich den Mozzarella nach mir benannt. Da hat es mir doppelt so gut geschmeckt. Mille grazie, Italia!
Referenz an Zottel