Mittwoch, 2. Mai 2012

Zottel goes Kanzler mit Maybrit Illner


Ich bin ganz schön froh, dass der 1. Mai vorüber ist. Cara hatte keine gute Laune. Sie war wie jedes Jahr mit ihrer Freundin Biggie unterwegs gewesen, um in den Mai zu tanzen. Gestern hat sie dann mit einer Bloody Mary und zwei Aspirin gefrühstückt. War wohl ein bisschen viel Waldmeisterbowle. Und ich habe sie lieber nicht angesprochen. Schon als mir ein Löffel auf den Fliesenboden fiel, was ja mal passieren kann, hielt sie sich den Kopf und stöhnte: „Nicht so laut, bitte!“ Das Positive an der Sache war, dass sie früh ins Bett geschlichen ist und ich fernsehen konnte. 
 
Und es lief eine spannende Sendung: Ich kann Kanzler. Kann ich auch, habe ich beschlossen und werde mich bei Jörg Pilawa bewerben. Zwar hätte ich es besser gefunden, wenn Thomas Gottschalk die Sendung moderiert hätte, denn der hat ein Herz für goldige Bären und damit hätte ich schon mal die Nase vorn gehabt. Doch das kann man nun nicht ändern. Auf jeden Fall werde ich allen erzählen, was man in Sachen Tierschutz verbessern kann. Da werden sie aber schnell die Ohren anlegen. Das Allertollste jedoch ist, dass ich dort Maybrit Illner begegnen werde, denn sie sitzt in der Jury und wird mich bestimmt unterstützen. Ich finde, sie ist eine sehr kluge Frau und souveräne Moderatorin. In ihrer Sendung wollen immer alle durcheinander reden und man versteht gar nichts mehr. Da kennt sie aber kein Pardon, setzt ein gewinnendes Lächeln auf, zwinkert zwei Mal und dann bringt sie die Rasselbande zur Räson. 

Räson war jetzt das Stichwort. Mitten in der Sendung stand nämlich Cara in der Tür und sagte: „Dich werde ich jetzt mal zur Räson bringen!“, schnappte sich die Fernbedienung und schon war für mich Sendeschluss. Ich habe ihre Aufregung gar nicht verstanden. Die Idee ist doch genial, der nächste Kanzler bewirbt sich einfach im Fernsehen. Die Menschen können dann anrufen und sagen: „Ich will den smarten Kandidaten mit dem hübschen Zotttelfell.“ Warum muss das denn so umständlich laufen wie bisher? Völlig antiquiert, wenn man mich fragt. Also ich arbeite auf meine neue Aufgabe hin. Und als Kanzler darf ich auch nach Frankreich fliegen zu Nicolas Sarkozy, wenn der dann noch Präsident ist. Aber ich denke schon, da er mit so großer Überzeugung sagt: „Vive la grande nation!“ Dann hat er das Amt auch verdient. Man stelle sich vor, Angela Merkel sagt: „Es lebe das große Deutschland!“ Ich weiß nicht, ob das überall so gut ankäme.